30.07.2015
Pumpensumpf und Ursachensuche
Anfrage von Herrn G.
[Bereich] Innenabdichtung
[Objektbeschreibung] Altbauhaus 1928-1932,
Unterkellert, vom Nord Westen des Innenhofes, drückt über die West und Nordaußenseite vorwiegend bei Regen zwischen Vertikale 50 cm Außenwand und horizontale Bodenplatte Wasser durch Risse nach innen und hat bis zu 20 cm von der Decke erhebliche" Unechte aufsteigende Feuchtigkeits schaden angerichtet".
Wir haben uns entschieden für eine Horizontalsperre aber damit ist Vertikal das Problem nicht gelöst. Wie in ihrem Drainage Artikel kommt eine Drainage außen nicht in Frage. In wie weit ist hier wie im Artikel eine Drainage des Kellerbodens mit Einleitung von Sicker gräben 50-60 cm Kies mit Abluss an die Kanalisation hilfreich obwohl sie das nicht empfehlen.
Auf seite 4 schreiben sie keinesfalls unterhalb von Bodenplatten drainage Rohre zu legen und keine Pumpen zu verwenden.
Jetzt ist ein Teil der Bodenplatte aufgebrochen und wird mit einer Pumpe sinnlos 60 lt Grundwasser pro Stunde weggesaugt, ohne absinken des Wasser spiegels. Als Laie bin ich nicht fähig die absurdesten Meinungen von echt guten Ratschläge zu unterscheiden.
Vielen Dank für den baldigen Anruf,
mit freundlichem Gruß
B.G.
ASi schreibt:
Eine Ferndiagnose aufgrund von Schilderungen verschiedener Sachverhalte an einem Objekt ist natürlich nicht ganz einfach, da ein Wassereinbruch viele Ursachen haben kann. Insofern kann ich den Gesamtzusammenhang hier nicht bewerten und nehme nur zu einzelnen Punkten Stellung:
Wassereintritte die überwiegend im Bereich der Kellerdecke von außen erfolgen sind oft auf eine fehlende außen liegende Sockelabdichtung in Terrainhöhe zurückzuführen. Legen Sie mal die obersten 30 cm unter Terrainhöhe direkt an der Fassade frei und prüfen sie mal, ob dort Regen- und Sickerwasser direkt und ohne Umwege in den Keller hineindrücken können. Wenn Sie dort keine funktionsfähige Abdichtung finden, dann kann dies ggf. durch eine einfach auszuführende und umlaufende Sockelabdichtung behoben werden, die mindestens bis 15 cm über Terrain hoch zuführen ist. Eine Horizontalsperre kann Wassereintritte nicht verhindern und sollte erstmal zurückgestellt werden.
Ich gehe ihrer Mail nach davon aus, dass die Wassereintritte im Keller überwiegend von den erdberührten Außenwänden herrühren und ggf. nicht nur unter der Kellerdecke Wasser eintritt. Dann scheint die vertikale Außenabdichtung insgesamt nicht zu funktionieren. Entweder ist diese nicht vorhanden oder nicht dem Lastfall entsprechend ausgelegt. Mit anderen Worten kommt Wasser durch die Wand, durchfeuchtet die Böden und steigt dann auch wieder als Feuchtigkeit in Putz und Wänden auf. Dies kann auch dann die Ursache sein, wenn sie vermuten, dass das Wasser innen aus der Anschlussfuge zwischen Boden und Wand hochdrückt. Anzuraten ist dann immer eine Außenabdichtung wo möglich, da sich dadurch immer eine deutliche Reduzierung der Gesamtbelastung des Objektes ergibt. Nicht vorhersagen kann man, ob auch danach noch Wasser unter dem Boden hochdrückt. In dem Fall müsste man weitere Innenabdichtungen dort ausführen.
Zur Drainage: In Notfällen kann z.B. ein Pumpenschacht mit einer funktionsfähigen Pumpe oder auch eine Drainage das Schlimmste verhindern. Drainagen sind Abdichtungen aber immer nachgeordnet und können ggf. die Wasserbelastung reduzieren. Leider ist der Wirkraum von Pumpen und Drainagen sehr unterschiedlich und von den vorhandenen Böden und Wasserverhältnissen abhängig.
Beispielsweise kann die Wirksamkeit einer Ringdrainage um einen Keller herum im Zentrum des Kellers bei 0 liegen wenn große Wassermengen anfallen und „ungünstige“ Bodenschichten vorhanden sind. Gleiches gilt für einen Pumpenschacht mit funktionsfähiger Pumpe, die ggf. für entferntere Kellerräume keine Wirkung mehr hat.
Sie haben richtig festgestellt, dass ich kein „Freund“ von Drainagen bin. Dies hat nicht nur ökologischen Hintergrund, sondern auch ganz praktischen, da Drainagen gern und oft als Lösung präsentiert werden, wo sie keinerlei Sinn machen, besonders nicht bei Objekten die nur mäßig mit Sickerwasser oder Bodenfeuchtigkeit belastet sind. Außerdem ersetzt eine Drainage nie eine Abdichtung.
Bei einem Keller der zeitweilig drückendem Wasser ausgesetzt ist – z.B. nach erheblichen Niederschlägen, ist der vorhandene Pumpenschacht vielleicht eine Notlösung, die man erst los wird, wenn funktionsfähige Abdichtungen ausgeführt worden sind. Ob diese Pumpe jedoch überhaupt eine Wirkung hat merken sie, wenn sie diese ausstellen (dann aber dabei bleiben und beobachten). Im besten Fall kann es sein, dass dann nur aus dem Pumpensumpf Wasser hoch drückt und sich ansonsten die Verhältnisse im Keller nicht ändern. Dann könnte man diesen Pumpensumpf auch wieder verschließen und abdichten.
Bitte aber keine Gräben in die Kellerböden stemmen und Drainagerohre verlegen. Es gibt aber Möglichkeiten Innendrainagen zu verlegen die einen weiteren Aufbau auf den Böden erfordern und dann jedoch die lichte Kellerhöhe reduzieren ohne den Boden aufzustemmen.
Empfehlungen:
Fachbetrieb in der näheren Umgebung suchen, der eine gründliche Vorortanalyse ausführt. Bei Außenwänden immer eine Außenabdichtung vorziehen. Ggf. kann auch eine Sockelabdichtung von innen eine Lösung sein, wenn die Vertikalabdichtung an den Kelleraußenwänden in Ordnung ist und nur die Aufstandsfuge Wasser durchtreten lässt. Erst im zweiten Schritt über Abdichtung oder Drainierung des Kellerfußbodens, oder die Notwendigkeit einer Horizontalsperre nachdenken.
Mit freundlichem Gruß
ASi Abdichtung
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